Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin möcht' ich mit dir,
O mein Geliebter, ziehn.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Man kann den Lorbeer riechen und den Wind spüren und das Rascheln des dunklen Laubs hören, aus dem die
Orangen herausblitzen, aber unsere Sehnsucht entzündet sich bereits am Ende der ersten Zeile, wenn man das pralle Gelb der Zitronen sieht und es zurückdenkt in seine Ursprungsform, die Blüte, die
elegant wie ein emigriertes Edelweiss auf ihrem Ast sitzt und einen Geruch verströmt, der alles in sich trägt, was die Zitrone einmal ausmachen wird - dabei aber unendlich viel zarter ist,
fragiler, mondän.